LKH Villach » Medizinische Abteilungen » Allgemein- und Gefäßchirurgie » Fachinformation » Dialyseshuntchirurgie und Portsysteme
Dialyseshuntchirurgie und Portsysteme
Einen speziellen Bereich der Gefäßchirurgie stellt die Dialyseshuntchirurgie einschließlich der Herstellung zentraler Perm Cathsysteme zur Bereitstellung eines funktionell suffizienten Gefäßzugangs zur Hämodialyse dar. Auch hier wird nach Möglichkeit angestrebt, eine arteriovenöse Verbindung unter Verwendung autologer Venen herzustellen. Dies geschieht vorzugsweise am distalen Unterarm (Ciminofistel zwischen A. radialis und V. cephalica ) oder alternativ zwischen A. cubitalis und V cephalica im Bereich der Ellenbeuge. Von der Funktionalität und Infektionsgefährdung sind diese autologen Shunts bei entsprechend guter Dimension der Gefäße allen Kunststoffshunts überlegen. Wenn die Herstellung eines autologen Shunts aufgrund anatomischer Gegebenheiten oder entsprechender Vorbelastung der Venen durch die bei Dialysepatienten unvermeidbar häufigen Venenpunktionen nicht möglich ist, stehen uns zur Herstellung von Prothesenshunts spezielle Kunststoffprothesen meist aus Gore Tex® bis hin zu biosynthetischen Prothesen aus ovinem Kollagen verstärkt mit Polyesternetz zur Verfügung. Meist werden diese Kunststoffshunts am Unterarm mit Gefäßanschluß in der Ellenbeuge ( A. u. V. cubitalis ) angelegt.
Sollte an den bisher genannten Lokalisationen keine Shuntanlage mehr möglich sein, stehen uns zahlreiche Varianten mit Gefäßanschlüssen im Bereich Oberarm, Axilla bis cervikal bzw. an den Leisten und Oberschenkelgefäßen zur Verfügung.
Wenn keine dieser Optionen möglich ist, stellt die Implantation eines Perm Caths meist über die V. jugularis interna eine gute Alternative als dauerhafter Dialysezugang dar. Zur Vermeidung von septischen Komplikationen werden diese Katheter über eine längere Strecke subcutan verlegt und dichten an der Austrittstelle mittels eines Kunststoffcuffs ab, der fest in das umgebende Gewebe einwächst.