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Periphere arterielle Verschlußkrankheit (PAVK)

In den letzten Jahren hat die Bedeutung minimal invasiver Kathetertechniken (PTA +/- Stentimplantationen) meist über Punktion einer Leistenarterie in LA deutlich zugenommen. Diese radiologisch interventionellen Therapien sind somit integraler Bestandteil der Gefäßmedizin (Abb. 1). Das Hauptziel sowohl der operativen als auch interventionellen Therapie ist der Erhalt kritisch durchblutungsgestörter Extremitäten oder bei bereits eingetretenen irreversiblen Gewebsschäden zumindest die Minimierung des Gewebsverlustes (sogenannte minor Amputationen in der Grenzzone des ischämischen Bezirkes nach Revaskularisation) zur Erhaltung einer möglichst guten Gehfunktion.

In der klassischen offen gefäßchirurgischen Behandlung unterscheidet man die Desobliterationstechniken wie Thrombektomie / Embolektomie bzw. Thrombendarterektomie (TEA) von den Bypassverfahren. Dabei werden als Ersatzgefäße aufgrund der besseren Funktionsergebnisse autologe Gefäßtransplantate bei Rekonstruktionen am Bein immer bevorzugt. Verwendet wird als Transplantatvene in erster Linie die V. saphena magna, alternativ die V. saphena parva. Sollte keine geeignete autologe Transplantatvene zur Verfügung stehen (z.B. wegen Varikose, chronische Phlebitis, Z. n. Varizenstripping, Z. n. Coronarbypassoperation), werden Gefäßprothesen aus Kunststoff (z.B. Gore Tex®, Dacron) oder aus biosynthetischem Material (Polyester mit ovinem Kollagen) verwendet. Die Entscheidung, welches Verfahren im Einzelfall das geeignete ist, ist immer individuell anhand der Morphologie des Verschlußprozesses und unter Berücksichtigung etwaiger Begleiterkrankungen des Patienten zu treffen. Als Entscheidungshilfe hat sich das Konsensuspapier der Fachgesellschaften zur Behandlung der peripheren Verschlusskrankheit bewährt (TASC II, 2007, Transatlantic Inter Society Consensus for the Management of POD).

Die Anzahl der Majoramputationen (oberhalb des Sprunggelenkes) haben sich in den letzten Jahren am LKH Villach signifikant reduziert bei gleichzeitigem Anstieg der Minoramputationen (funktionserhaltende Grenzzonenamputation am Fuß meist nach vorangegangener Revaskularisation). Dies bedeutet, dass es immer häufiger gelingt, nach entsprechender Revaskularisation die Extremität in Länge und Gehfunktion zu erhalten (Abb. 2).